Lobenberg: Diese kleine biologisch bearbeitete Domaine liegt am rechten Ufer, ca 10 km westlich von Fronsac. Hier gabe es nie Herbizide oder Pestizide. Francois Dubernard, der Winzer hier in zweiter Generation, benannte seine beste Cuvee nach seiner Mutter Annie. 'Da kam mir die Idee, eine Cuvée zu kreieren, deren Wein ihr ähneln würde. Ein Wein voller Eleganz und Freundlichkeit, der sich dem Verkoster langsam offenbart. Ein Wein, der Zartheit und Weiblichkeit bietet, aber mit einer kontrollierten Kraft und einer gewissen Großzügigkeit.' Eine Kalkstein-Lehm-Parzelle mit Kieselsteinauflage (Chateauneuf du Pape) aus den gesamthaft 14 Hektar, nur 0,75 Hektar in Südexposition, biologisch bearbeitete alte Reben mit winzigem Ertrag von 30 hl/ha. Nur 2400 Flaschen gibt es davon jedes Jahr, erstamlig im Jahrgang 2019. Spontanvergärung im Beton, Schwefel erst zur Füllung. Ausbau 19 Monate im 600 Liter Halbstück. Burgund als Vorbild. Sehr dunkel, wie Schwarzrot, glänzend, fas etwas ölig im Dlas schwappend. Die Nase springt quasi in fette Beerenfrucht, Blaubeere, Cassis, Schlehe, Maulbeere. Erdige Nuancen darunter, auch Kräuter der Provence, Pfingstrose, Sauerkirsche, ein kleiner Hauch maskulin, Haut Medoc Stilistik mit einem Touch Pomerol und Morey Saint Denis. Seidige Tannine, voll und reich mit satter Frucht im Mund, kaum Holz, nicht zu fett, eher im langen Finale schön elegant mit an Graphit und Gestein erinnernder Mineralität. Profunder reicher Wein mit kolossaler Frische, pinke Grapefruit und etwas Anis hallen nach. Schade, dass diese Specialcuvee auf Grund der Region nur Bordeaux Superior sein darf, und das limitiert automatisch den Preis, er hätte qualitativ einen höheren Preis verdient. 94-95/100